Donnerstag, 17. Juni 2010

Bilder und Videos aus dem letzten Jahr

In diesem Video erzählt Georges in einem Interview, von seinem Leben und seiner Arbeit.

Georges of the Jungle from Hitip on Vimeo.


Hier kann man Georges während einer Kampagne bei einer OP zusehen. Die Bedingungen unter denen er operiert sind gerade für uns verwöhnten deutschen Mediziner (oder angehende) ziemlich beeindruckend oder erschreckend, je nachdem. Trotz der für deutsche Verhältnisse desaströsen Hygieneverhältnisse während der OP gibt es kaum mehr Wundinfektionen als in Deutschland.
In der Mitte des Videos kann man recht deutlich hören, dass es kaum möglich ist, die Schmerzen der Patienten effektiv zu betäuben.
Besonders beeindruckend sind auch die letzten 1,5 Minuten.

Achtung: Wer garkein Blut oder Innereien sehen kann, sollte das Video bitte nicht starten!



Da ich von Susanne einige Bilder von ihrer Kamerunreise bekommen habe, kann ich euch einen kleinen Vorgeschmack geben, was uns erwartet.




Hier seht ihr ein Lipom (gutartiges Fettgeschwulst), vor und nach der OP.



Dieser kleine Junge ist ohne Darmausgang auf die Welt gekommen. Lediglich eine Fistel hat ihm das Überleben bis zu diesem Zeitpunkt ermöglicht. Allerdings würde er sterben, sobald er beginnt feste Nahrung zu sich zu nehmen. Susanne hat in Deutschland für seine OP Geld gesammelt.


Achsenbruch beim Mietwagen, mit dem etwa ein Duzend Helfer + Gepäck transportiert wurden. Ein langfristiges Ziel ist es Georges ein eigenes Auto kaufen zu können, um die Kosten für die Mietwagen zu sparen.
Das zweite Bild zeigt Kinder, die geduldig darauf warten die ersten Schulhefte ihres Lebens zu bekommen.


Hier seht ihr Susanne, wie sie Georges mitten in der Nacht (etwa 2 Uhr) bei einer OP hilft.
Sie hilft aber auch bei der Verteilung der Schulsachen an die Kinder.

Mittwoch, 16. Juni 2010



Die meisten von euch werden wissen, was Maren, Eva, Timm und ich für diesen Sommer geplant haben, trotzdem möchte ich unsere Pläne und das Projekt nochmal kurz vorstellen.

Im Winter habe ich Susanne, eine Medizinstudentin aus Homburg, kennen gelernt, die ihre letzten Semesterferien damit verbracht hat in Kamerun für die Hilfsorganisation "Ascovime" zu arbeiten. Es hat nicht lang gedauert, bis sie mich mit ihrer Begeisterung für das Projekt ansteckte.

So kam es, dass wir (Maren, Eva, Timm und ich) jetzt am 3. August selbst nach Yaoundé (die Hauptstadt von Kamerun) fliegen, um dort Georges Bwelle (37) bei seiner Arbeit zu helfen.

Unter der Woche ist Georges als Bauchchirurg in Yaoundé (der Hauptstadt Kameruns) tätig. Seit 12 Jahren nutzt er seine Wochenenden jedoch nicht mehr zur Erholung. Stattdessen packt er soviele Medikamente und Medizinprodukte, wie er auftreiben kann in ein Auto, um damit Menschen, die weit ab von jeder medizinischen Versorgung leben, ein Minimum an ärztlicher Hilfe zukommen zu lassen. Das alles tut er für diese Menschen nicht nur umsonst, sondern bezahlt die Kosten (z.B.: für die Medikamente, Automiete) sogar noch aus eigener Tasche.


Die Menschen bekommen in Sprechstunden die Gelegenheit ihre Probleme zu schildern und werden soweit möglich mit Medikamenten versorgt. Auch kleinere Operationen (z.B.: Hernien-OPs, Lipomentfernung und sogar Bauch-OPs) werden vor Ort durchgeführt.

Damit möchte er das Vertrauen der Menschen gewinnen, um ihnen letztendlich das Versprechen abzunehmen ihre Kinder in die Schule zu schicken. Sein eigentliches Ziel ist es nämlich den Kindern und damit seinem Land durch Bildung eine Zukunft zu schenken. Viele Eltern können das jedoch nicht finanzieren, weshalb er auch kostenlos Hefte, Stifte und Bücher verteilt.

Mich hat diese Selbstlosigkeit total begeistert, und da ich selbst Medizinstudent in Mainz bin habe ich beschlossen, mein Möglichstes zu tun, um ihn bei seinem Werk zu unterstützen. Da ich nicht allein fliegen wollte begab ich mich auf die Suche nach Gleichgesinnten. So kam es, dass Eva und Maren (zwei Medizinstudentinnen und gute Freundinnen aus meinem Semester) sich mir anschlossen. Es hat nicht lang gedauert, bis auch Marens "kleiner" Bruder Timm (er hat dieses Jahr Abi gemacht und möchte jetzt in die weite Welt hinaus ;) ) auf den Zug mit aufgesprungen ist.
Abgesehen davon, dass wir auf eigene Kosten nach Kamerun fliegen, versuchen wir über Spenden soviel Nützliches wie möglich mit dorthin zu nehmen. Dazu gehören Medikamente (Schmerzmittel und Antibiotika), Operationsmaterial (Desinfektionsmittel, Handschuhe, Nahtmaterial), alte Brillen, Stifte und natürlich Geld.
 
Bisher konnten wir bereits einige Privatpersonen und auch Firmen überzeugen unsere Sache zu unterstützen.
 
- mit ca. 250 alte Brillen mit Stärke von verschiedenen Optikern sind wir da schonmal gut ausgestattet
- die Apotheke der Uniklinik Mainz sammelt für uns Antibiosen und Schmerzmedikation, es ist aber leider noch nicht genau abzusehen wieviel darüber zusammen kommt
- die Sparkasse Groß Gerau hat uns Stifte, Spitzer und kleine Rücksäcke geschenkt
- verschiedene Privatpersonen die uns nicht mehr benötigte Medikamente, Medizinprodukte und Brillen schenken (zum Beispiel Kathetersets, Verbandsmaterial, Diclofenac oder sogar Morphin)
 
dazu kommen noch Geldspenden von verschiedenen Privatpersonen.
 
Ihr seht also, dass wir fleißig und bisher auch recht erfolgreich für unser Projekt sammeln. Trotzdem haben wir noch Kapazität und versuchen deshalb bis zu unserem Abflug weitere Spenden zu bekommen.
 
Mit diesem Blog möchten wir euch mit Infos über unsere Planung vorab versorgen. Soweit möglich werden wir auch aus Kamerun Updates online stellen, um euch möglichst zeitnah von unseren Erfahrungen zu berichten.
 
Wir würden uns freuen, wenn ihr den Blog verfolgt und vielleicht auch ein bisschen zu seiner Verbreitung beitragt.