Mittwoch, 16. Juni 2010



Die meisten von euch werden wissen, was Maren, Eva, Timm und ich für diesen Sommer geplant haben, trotzdem möchte ich unsere Pläne und das Projekt nochmal kurz vorstellen.

Im Winter habe ich Susanne, eine Medizinstudentin aus Homburg, kennen gelernt, die ihre letzten Semesterferien damit verbracht hat in Kamerun für die Hilfsorganisation "Ascovime" zu arbeiten. Es hat nicht lang gedauert, bis sie mich mit ihrer Begeisterung für das Projekt ansteckte.

So kam es, dass wir (Maren, Eva, Timm und ich) jetzt am 3. August selbst nach Yaoundé (die Hauptstadt von Kamerun) fliegen, um dort Georges Bwelle (37) bei seiner Arbeit zu helfen.

Unter der Woche ist Georges als Bauchchirurg in Yaoundé (der Hauptstadt Kameruns) tätig. Seit 12 Jahren nutzt er seine Wochenenden jedoch nicht mehr zur Erholung. Stattdessen packt er soviele Medikamente und Medizinprodukte, wie er auftreiben kann in ein Auto, um damit Menschen, die weit ab von jeder medizinischen Versorgung leben, ein Minimum an ärztlicher Hilfe zukommen zu lassen. Das alles tut er für diese Menschen nicht nur umsonst, sondern bezahlt die Kosten (z.B.: für die Medikamente, Automiete) sogar noch aus eigener Tasche.


Die Menschen bekommen in Sprechstunden die Gelegenheit ihre Probleme zu schildern und werden soweit möglich mit Medikamenten versorgt. Auch kleinere Operationen (z.B.: Hernien-OPs, Lipomentfernung und sogar Bauch-OPs) werden vor Ort durchgeführt.

Damit möchte er das Vertrauen der Menschen gewinnen, um ihnen letztendlich das Versprechen abzunehmen ihre Kinder in die Schule zu schicken. Sein eigentliches Ziel ist es nämlich den Kindern und damit seinem Land durch Bildung eine Zukunft zu schenken. Viele Eltern können das jedoch nicht finanzieren, weshalb er auch kostenlos Hefte, Stifte und Bücher verteilt.

Mich hat diese Selbstlosigkeit total begeistert, und da ich selbst Medizinstudent in Mainz bin habe ich beschlossen, mein Möglichstes zu tun, um ihn bei seinem Werk zu unterstützen. Da ich nicht allein fliegen wollte begab ich mich auf die Suche nach Gleichgesinnten. So kam es, dass Eva und Maren (zwei Medizinstudentinnen und gute Freundinnen aus meinem Semester) sich mir anschlossen. Es hat nicht lang gedauert, bis auch Marens "kleiner" Bruder Timm (er hat dieses Jahr Abi gemacht und möchte jetzt in die weite Welt hinaus ;) ) auf den Zug mit aufgesprungen ist.
Abgesehen davon, dass wir auf eigene Kosten nach Kamerun fliegen, versuchen wir über Spenden soviel Nützliches wie möglich mit dorthin zu nehmen. Dazu gehören Medikamente (Schmerzmittel und Antibiotika), Operationsmaterial (Desinfektionsmittel, Handschuhe, Nahtmaterial), alte Brillen, Stifte und natürlich Geld.
 
Bisher konnten wir bereits einige Privatpersonen und auch Firmen überzeugen unsere Sache zu unterstützen.
 
- mit ca. 250 alte Brillen mit Stärke von verschiedenen Optikern sind wir da schonmal gut ausgestattet
- die Apotheke der Uniklinik Mainz sammelt für uns Antibiosen und Schmerzmedikation, es ist aber leider noch nicht genau abzusehen wieviel darüber zusammen kommt
- die Sparkasse Groß Gerau hat uns Stifte, Spitzer und kleine Rücksäcke geschenkt
- verschiedene Privatpersonen die uns nicht mehr benötigte Medikamente, Medizinprodukte und Brillen schenken (zum Beispiel Kathetersets, Verbandsmaterial, Diclofenac oder sogar Morphin)
 
dazu kommen noch Geldspenden von verschiedenen Privatpersonen.
 
Ihr seht also, dass wir fleißig und bisher auch recht erfolgreich für unser Projekt sammeln. Trotzdem haben wir noch Kapazität und versuchen deshalb bis zu unserem Abflug weitere Spenden zu bekommen.
 
Mit diesem Blog möchten wir euch mit Infos über unsere Planung vorab versorgen. Soweit möglich werden wir auch aus Kamerun Updates online stellen, um euch möglichst zeitnah von unseren Erfahrungen zu berichten.
 
Wir würden uns freuen, wenn ihr den Blog verfolgt und vielleicht auch ein bisschen zu seiner Verbreitung beitragt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen