Montag, 23. August 2010

Uebergabe der Spenden + dritte Kampagne

Am Freitag hatte ich um 12 Uhr ein Date mit Georges. Also wartete ich ab halb 12 in seiner Wohnung, bis Jeremy mich um zwanzig vor 13 Uhr anrief und mich zum Hopital Central (dort arbeitet Georges unter der Woche) beorderte. Gesagt getan.
Dort trafen wir Georges in seinem Buero. Von da aus ging es mit dem Taxi zur Bank in die Innenstadt.
Insgesamt ueberreichte ich 3150 Euro, also alle Spenden, die wir bisher bekommen haben, auf einmal. Das sind umgerechnet 2.050.000 CFA. Dadurch ergab sich auch schon das erste Problem. Man kann nur 250.000 CFA auf einmal abheben. Allerdings ist es moeglich das mehrmals hintereinander zu tun. Also blockierten wir fuer einige Zeit den einzigen Geldautomaten der Bank und hoben neun Mal hintereinander Geld ab.
Da der groesste Schein 10.000 CFA sind kam so ein ganz schoener Haufen zusammen. Georges verteilte die kleinen Packete am ganzen Koerper und fuehlte sich sichtlich unwohl mit dieser Menge Geld durch Yaoundé zu laufen. Dann fuhren wir zurueck in Georges Buero, um dort die offizielle Uebergabe zu machen.




Sobald der offizielle Teil erledigt war fuhren wir shoppen :) In einem Buechergrosshandel suchten wir mehrere franzoesisch- und englischsprachige Schulbuecher aus. Da dank der hindernisgespickten Strassen die Federungen der Autos nicht mehr die Besten sind, mussten wir insgesamt drei Taxis bestellen, um alle Buecher sicher zu Georges zu bringen.


Zurueck in Damas warteten bereits zwei andere Haendler auf uns. Einer von ihnen wollte die zweite Haelfte des Geldes fuer eine Medikamentenlieferung, die er vorher gebracht hatte. Also waren wieder 200 Euro weg. Der Zweite brachte Kreide und Stifte fuer 200.000 CFA (etwas mehr als 300 Euro).
So gaben wir schon am ersten Tag fast die Haelfte der Spenden aus.

Nachdem das erledigt war und natuerlich viel laenger dauerte als geplant, sprangen wir nach nur einer Stunde weiterem Warten (immerhin waren wir ja sowieso spaet dran) in den Bus und fuhren zu unserer dritten Kampagne.
In Koum Yetotam angekommen bauten wir am Abend nur noch unsere Zelte auf und gingen dann schlafen.
Der Samstag lief wie gewohnt ab. Diesmal richteten wir uns jedoch in einem nahe gelegenen "Krankenhaeuschen" ein. Ausser ein paar Raumen mit Liegen bot es aber nicht mehr Vorteile, als die Schule in der Woche zuvor.
Zu den fuenf Aerzte, die an diesem Nachmittag Sprechstunden abhielten kamen insgesamt ueber 400 Patienten. Allein Patrick, ein Kinderarzt, und ich untersuchten bis zum Abendessen 94 Patienten.

Am Nachmittag durfte ich die deutsche Hilfsdelegation in einem Fernsehinterview vertreten. Mittlerweile war es das dritte Mal, dass ich interviewed wurde. Ich werde hier noch zum Medienstar.

Nach dem fruehen Abendessen gingen die Operationen los. Waehrend Eva auch selbst Hand anlegte, reichte ich, aus gesundheitlichen Gruenden (dank einer Woche massiver Durchfaelle fuehlte ich mich nicht in der Lage mehr zu tun), nur Materialien an. Nach 6 Operationen machten wir fuer das spaete Abendessen eine weitere Pause. Eva und ich kehrten von dieser Pause allerdings nicht zurueck, sondern ergaben uns der Erschoepfung und krochen in unsere Zelte.
Als wir am Morgen aufwachten waren die anderen noch nicht zurueck. Also verbrachten wir erstmal unsere Zeit damit, den Kindern eine Spielalternative zu ihren Kartons zu bieten.
Wir koennen jedem der grosse, begeisterte Kinderaugen liebt nur empfehlen Luftblasen und Luftballons mit auf seine Reisen zu nehmen.


Nachdem die 35 Operationen bis um 10 Uhr am Morgen gedauert haben, ging es diesmal erst um zwei Uhr zurueck nach Yaoundé.

Das war die dritte Kampagne. Am kommenden Wochenende findet keine Kampagne statt, weshalb wir die Zeit wahrscheinlich nutzen werden, um den Norden des Landes zu erkunden.
Es kann ein bisschen dauern, bis ich wieder die Gelegenheit haben werde einen Bericht abzuliefern.

Bis dahin, Gruss
Julian

Zum Abschluss noch zwei aeltere Bilder:

So faehrt man hier Bus :) pro Reihe !mindestens! 5 Personen. Dieses Bild ist waehrend unserer Rueckfahrt von Kribi entstanden. Das heisst, dass wir gut fuenf Stunden so verbracht haben. Gerade fuer mich als relativ grossen Mensch ein Vergnuegen, kann ich euch sagen. :)
Es war Zufall, dass so viele Weisse in dem Bus waren, in der Regel sind wir die Einzigen.
Das sind Maren und ich um 5 Uhr am Morgen, nachdem wir auf der zweiten Kampagne die komplette Nacht durch OPs gemacht haben. Wir sehen nicht nur scheisse aus, wir haben uns auch so gefuehlt :) Ich muss zugeben, dass 20h durcharbeiten nicht unbedingt mein Ding ist.

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